Markt-Trends von Dampfturbine zur Stromerzeugung Industrie
Erdgasanlagen verzeichnen deutliches Wachstum
- Ein Gas-Kombikraftwerk (CCP) nutzt Gas und eine Dampfturbine zusammen, um bis zu 50 % mehr Strom aus demselben Brennstoff zu erzeugen als ein herkömmliches Kraftwerk mit einfachem Kreislauf. Die Abwärme der Gasturbine wird zur nahegelegenen Dampfturbine geleitet, die zusätzlichen Strom erzeugt.
- Im Vergleich zu Kohlekraftwerken verursachen Erdgas-Kombikraftwerke deutlich geringere Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) sowie anderen Schadstoffen wie Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxiden (NOx). Dies macht sie zu einer saubereren Option für die Stromerzeugung und trägt zu einer verbesserten Luftqualität und einer geringeren Umweltbelastung bei.
- Der weltweit steigende Bedarf an erneuerbaren Energien hat die Beliebtheit von Erdgaskraftwerken erhöht. Die Nachfrage nach Gas steigt insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum aufgrund der Umstellung von Kohle auf Erdgas. Laut der Statistik des Energy Institute Statistical Review of World Energy betrug der gesamte Erdgasverbrauch im Jahr 2022 weltweit etwa 3941,3 Milliarden Kubikmeter. Es wird erwartet, dass dies zu einer erheblichen Nachfrage nach Erdgas als Stromerzeugungsquelle führen wird.
- Erdgas-Kombikraftwerke bieten betriebliche Flexibilität und können so schnell auf Änderungen des Strombedarfs reagieren. Sie können ihre Stromabgabe relativ schnell erhöhen oder verringern und eignen sich daher gut für den Ausgleich der schwankenden Natur erneuerbarer Energiequellen wie Sonne und Wind.
- Mit der zunehmenden Urbanisierung, dem steigenden Energiebedarf und den Bemühungen der Regierung, die Industrialisierung und Infrastrukturentwicklung voranzutreiben, steigt der Bedarf an einem globalen Gas-Kombinationsenergiekreislauf. Die meisten Länder investieren in diese Erzeugungsanlagen, um den steigenden Strombedarf zu decken.
- In den Vereinigten Staaten beispielsweise sollen ab 2021 etwa 32,3 GW an neuen erdgasbefeuerten Kraftwerken im Jahr 2025 ihren Betrieb aufnehmen und befinden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. 14,2 GW befinden sich derzeit im Bau, 3,4 GW befinden sich in der Bauvorbereitung und 14,7 GW befinden sich in der fortgeschrittenen Genehmigungsphase.
- Viele Erdgas-Kombikraftwerke können an bestehenden Standorten gebaut oder nachgerüstet werden, wodurch die Infrastruktur für die Erdgasversorgung und Stromübertragung genutzt wird. Dies kann dazu beitragen, den Aufbau neuer Stromerzeugungskapazitäten zu beschleunigen.
- Beispielsweise kündigte die Asiatische Entwicklungsbank im März 2023 an, dass sie in Tripura, Indien, ein 120-MW-Gas-Kombikraftwerk errichten werde. Ebenso unterzeichnete die montenegrinische Regierung im selben Monat eine Absichtserklärung mit Unternehmen wie Enerflex Energy Systems und Wethington Energy Innovation aus den USA über den Bau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) und eines Gaskraftwerks. Die GuD-Anlage wird voraussichtlich eine Kapazität zwischen 240 MW und 440 MW haben.
- Daher bieten Erdgas-Kombikraftwerke ein Gleichgewicht zwischen Effizienz, geringeren Emissionen, Flexibilität, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz, was sie zu einer beliebten Wahl für die Stromerzeugung macht und damit die Nachfrage nach Dampfturbinen auf der ganzen Welt erhöht.
Asien-Pazifik dürfte den Markt dominieren
- Der asiatisch-pazifische Raum ist bereits der größte Markt für Dampfturbinen und es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren eine erhebliche Nachfrage nach Dampfturbinen entstehen wird. Die thermische Stromerzeugung im asiatisch-pazifischen Raum trägt zu mehr als 50 % zur Stromerzeugung bei.
- Nach Angaben des China Electricity Council (CEC) belief sich die Stromerzeugung aus Wärmekraftwerken im Jahr 2021 auf etwa 5646,3 TWh und die Kernkraft auf etwa 407,5 TWh, was einem Stromerzeugungsanteil von etwa 72,2 % im Jahr 2021 entspricht. Ein ähnlicher Trend war im Jahr 2021 zu beobachten Die Entwicklung hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich einen ähnlichen Wachstumstrend aufweisen.
- Im Januar 2023 verfügte das Land über die höchste Anzahl an in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerken weltweit. Bis Januar 2023 verfügte China über rund 3092 in Betrieb befindliche Kohlekraftwerke, 499 im Bau befindliche Kohlekraftwerke und 112 angekündigte Kohlekraftwerke. Daher würde ein solcher Trend den Dampfturbinenmarkt in den kommenden Jahren ankurbeln.
- Nach Angaben der Central Electricity Authority (CEA) verfügt Indien über 205,2 GW Kohle, 6,62 GW Braunkohle, 24,8 GW Erdgas und 0,58 GW Diesel-Wärmekraftwerke. Bis April 2023 sind in Indien 6,7 GW Kernkraftwerke und 172,5 GW erneuerbare Kraftwerke vorhanden.
- Nach Angaben des Energieministeriums befinden sich in Indien fast 28.460 MW an Wärmekraftwerken im Bau, die voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren ans Netz gehen werden. Von allen im Bau befindlichen Anlagen dürften etwa 12.830 MW vom Zentralministerium betrieben werden, während 15.630 MW voraussichtlich vom Staatsministerium betrieben werden. Daher würden solche künftigen Wärmekraftwerke die Nachfrage auf dem Dampfturbinenmarkt in den kommenden Jahren erhöhen.
- Nach Angaben des Institute for Sustainable Energy Policies (ISEP) machten fossile Brennstoffe im Jahr 2022 72,4 % der gesamten Stromerzeugung in Japan aus, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 71,7 % darstellt. Der Anteil der Stromerzeugung aus Flüssigerdgas (LNG) sank von 31,7 % im Vorjahr auf 29,9 %, was teilweise auf Preissteigerungen zurückzuführen ist.
- Allerdings verzeichnete Japans kohlebasierte Stromerzeugung einen Anstieg und stieg auf 27,8 % im Vergleich zu 26,5 % im Vorjahr. Der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung lag hingegen bei 4,8 % und damit unter dem Vorjahreswert von 5,9 %.
- Angesichts der oben genannten Entwicklungen und der bevorstehenden Wärmekraftwerke wird daher erwartet, dass die Region Asien-Pazifik im Prognosezeitraum den Markt dominieren wird.