Markt-Trends von Argentinien Macht Industrie
Wärmekraft wird den Stromerzeugungsmarkt dominieren
- Im Jahr 2018 erreichte die Stromerzeugung aus konventionellen thermischen Energiequellen 87.725 GWh, was einem Rückgang von fast 2,6 % gegenüber dem Niveau von 2016 entspricht. Trotz dieses Rückgangs blieb die thermische Stromerzeugung die Hauptquelle zur Deckung des Strombedarfs in Argentinien.
- Öl, Erdgas und Kohle sind die thermischen Energiequellen, die im Land zur Stromerzeugung genutzt werden. Allerdings ist der Einsatz von fossilem Öl und Diesel im Energiesektor in den letzten Jahren aufgrund einer Steigerung der Erdgasproduktion im Schiefergebiet Vaca Muerta zurückgegangen. Darüber hinaus war im Jahr 2018 das dem Stromsektor zugewiesene Erdgasangebot höher als im Jahr 2017. Es wird erwartet, dass der Energiesektor Argentiniens in Zukunft auf Gas basieren wird.
- Im Dezember 2018 unterzeichneten die US-amerikanischen und argentinischen Beamten eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit zur Stärkung der Energieinfrastruktur in beiden Ländern. Beide Länder haben sich darauf geeinigt, die Stromerzeugung aus Erdgas auszubauen und bestehende Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen auf den Betrieb mit Erdgas-Kombikraftwerken umzustellen.
- Im März 2018 nahm das staatliche argentinische Energieunternehmen YPF ein neues Wärmekraftwerk im berühmten Vaca-Muerta-Schiefergebiet in Betrieb. Das Kraftwerk Loma Campana wird von zwei GE-Turbinen mit jeweils 110 Megawatt Leistung angetrieben. Es wird rund 380.000 Haushalte mit Strom versorgen und dabei Erdgas nutzen, das aus der unkonventionellen Formation in der Provinz Neuquén gefördert wird.
- Darüber hinaus befinden sich im Land rund 9,5 GW an Wärmekraftwerken in der Pipeline und Planungsphase. Diese Projekte haben einen Wert von rund 9,92 Milliarden US-Dollar und sollen bis 2025 ans Netz gehen. Der Ausbau der Wärmekraftwerke Vuelta de Obligado und Guillermo Brown sowie der Bau eines neuen Kombikraftwerks dürften die größten Projekte sein mittelfristig durchgeführt.
RenovAr-Programm zur Förderung des Marktes
- Das RenovAr-Programm stieß bisher auf großes Investoreninteresse, was zu einer deutlichen Überzeichnung der Bieterrunden führte. Bieter konkurrieren um die Unterzeichnung von 20-jährigen Stromabnahmeverträgen (PPAs) mit CAMMESA (Compañía Administradora del Mercado Mayorista Eléctrico), die als Abnehmer im Namen von Versorgungsunternehmen und großen Großhandelsmarktnutzern fungiert.
- Runde 2.0 des RenovAr-Programms wurde im August 2017 mit dem Ziel gestartet, Verträge über 1.200 MW mit Quoten pro Region und Technologie abzuschließen. Die Ausschreibung stieß auf großes Investoreninteresse und war mehr als siebenmal überzeichnet als Runde 1.0.
- Darüber hinaus waren in der zweiten Runde 88 Projekte mit einer Gesamtleistung von 2.043 MW erfolgreich. Im November 2018 startete Argentinien die dritte Runde seines RenovAr-Auktionsprogramms für erneuerbare Energien mit dem Ziel, insgesamt 400 MW neu installierte Kapazität zu schaffen.
- Im Juni 2019 erhielt der Energieminister des argentinischen Finanzministeriums 56 Angebote für MiniRen oder Runde 3 des RenovAr-Programms. Diese Angebote belaufen sich auf Investitionen im Gesamtwert von 520 Millionen US-Dollar, die voraussichtlich auf 14 Provinzen verteilt werden und somit zahlreiche Möglichkeiten für die Marktteilnehmer im Bereich der erneuerbaren Energien schaffen.
- Daher wird erwartet, dass der Fokus der Regierung, den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix des Landes bis 2020 auf 20 % zu erhöhen, durch das RenovAr-Programm gestärkt wird, was wiederum den Strommarkt im Land ankurbeln wird.